Was bedeuten die Abkürzungen an den Teesorten?

Habt ihr euch auch schon immer gefragt, was die ganzen Buchstabenkombinationen wie SFTGFOP, GFOP oder OP auf der Teeverpackung zu bedeuten haben?

In diesem Beitrag erklären wir euch, wofür die einzelnen Buchstaben stehen und welche Besonderheiten des Tees dahinter verstecken.

Bei der Aneinanderreihung von Buchstaben hinter dem Teenamen handelt es sich um eine Produktions- und Aussiebungsbezeichnung, die je nach Produktionsgebiet eine unterschiedliche Bedeutung haben kann. Die Buchstaben geben euch darüber Auskunft, ob der verarbeitete Tee aus ganzen Blättern, Blattspitzen oder gar aus Blattpartikeln besteht.

Loser Schwarztee im Löffel

Die vier Haupt-Blattgrade

  1. Blatt Tees
    • dünnes, schmales Blatt
    • machen nur etwa 2% der Weltproduktion des schwarzen Tees aus
    • nur die zartesten, feinsten und jüngsten Blätter werden für Spitzenqualitäten gewählt
  2. Broken Tees
    • entstehen ganz natürlich beim Rollen, indem sie mechanisch zerkleinert werden
    • Mit der Bezeichnung „B“ für „Broken“ vermerkt
    • Der Aufguss ist kräftiger als bei einem aufgegossenen Blatt Tee
  3. Fannings
    • etwa 1 mm große Teepartikel, bzw. Abfallprodukte bei der Tee-Produktion
    • werden aufgrund der geringen Ziehzeit und Größe für Aufgussbeutel verwendet
  4. Dust (engl. Staub)
    • die feinste Aussiebung des Tees
    • Ist ein Abfallprodukt bei der Teeproduktion und wird daher ausschließlich für Teebeutel verwendet

Diese vier Blattgrade bilden die Grundlage des Bezeichnungssystems, welches ihr auch auf vielen Teeverpackungen von Schwarztees vorfindet. Nachfolgend erklären wir euch, was die einzelnen Buchstaben zu bedeuten haben.

Blattsortierungen und ihre Bedeutungen

Blatt Tees

SFTGFOP Special Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe
TGFOP Tippy Golden Flowery Orange Pekoe: zarte behaarte Triebe mit hellen Blattknospen
GFOP Golden Flowery Orange Pekoe: das zarte, erste Blatt mit vielen hellen Spitzen an der obersten Blattknospe
FOP Flowery Orange Pekoe: das erste, aber noch nicht voll entwickelte Blatt
OP Orange Pekoe: enthält das erste Blatt, ganz entfaltet, lang und zart

Broken Tees und Fannings

TGFBOP  Tippy Golden Flowery Broken Orange Pekoe
GFBOP Golden Flowery Broken Orange Pekoe
FBOP Flowery Broken Orange Pekoe
BOP Broken Orange Pekoe
BP Broken Pekoe
BT Broken Tea
F Fannings
D Dust

Qualitätsbezeichnungen von Teesorten

Jetzt stellt sich aber weiterhin die Frage, was die einzelnen Buchstaben hinter der Tee-Sorte zu bedeuten haben. Die nachfolgenden Abkürzungen werden bei der Auszeichnung von Tee-Sorten verwendet und das haben sie zu bedeuten:

P“ steht für „Pekoe“ und steht für das feinste gepflückte Blatt. Im chinesischen auch pak-ho bedeutet so viel wie „weiß“ oder „weißer Flaum“ und steht für den samtigen Flaum, der auf der Unterseite der jungen Teeblatttriebe zu finden ist.

O“ steht für „Orange“ und steht nicht für die Farbe oder wie oft fälschlicherweise angenommen wird, auf das Orangenaroma. Vielmehr bezieht sich Orange auf das damalige niederländische Königshaus (Oranien). Orange bedeutet demnach „königlich“ oder auch „finest“.

F“ steht für „Flowery“ und bedeutet im Englischen blumig. Dieser Buchstaben weist auf das blumige Aroma des Tees hin.

T“ steht für „Tippy“. Der Buchstabe zeigt auf, dass Tips im Tee enthalten sind. Dabei handelt es sich um helle Blattspitzen der jüngsten Blätter, die dem getrockneten Tee ein besonderes Aussehen verleihen.

G“ steht für „Golden“. Zusammen mit Tippy steht der Buchstabe für die leuchtend hellgelben Blattspitzen des Tees. Diesen Buchstaben werdet ihr nur bei den Darjeeling- und Assam-Blatt-Tees finden.

S“ steht für „Special“. Diesen Buchstaben werden ihr wahrscheinlich auf den wenigstens Verpackungen vorfinden, da Special für besonders hochwertige Tips steht.

Die Zahl „1„, die hinter einer Buchstabenserie steht, wird nur für Darjeeling Schwarztees mit Blättern der höchsten Güteklasse vergeben. 

Alle Bezeichnungen sind standardisiert und gelten für alle schwarzen Tees auf der ganzen Welt.

Gut zu wissen: Die Blattgröße hat übrigens wenig Einfluss auf den Geschmack des Tees. Maßgeblich ist vielmehr das Anbaugebiet, das Klima sowie die Erntezeit.